- Metanoia
- Änderung der Weltsicht
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Metạnoia[griechisch »Sinnesänderung«] die, -, im griechischen Denken eine singuläre (sittliche) Sinnesänderung. In Neuem Testament und christlicher Tradition die Neubestimmung menschlicher Existenz auf Gott hin. Der Begriff der Metanoia steht im Zentrum der Predigt Johannes' des Täufers, die an die Verkündigung der alttestamentlichen Propheten anknüpft und Metanoia vorrangig als »Buße« auffasst, zu der Israel im Angesicht des unmittelbar bevorstehenden Anbruchs des Reiches (und Gerichtes) Gottes aufgerufen wird (Matthäus 3, 2 ff.). In der Predigt Jesu vom Reich Gottes meint Metanoia darüber hinausgehend das vollständige Sich-Einlassen des Menschen auf diese Botschaft, das Evangelium (Markus 1, 15), was für den Menschen eine radikale »Umkehr« (Metanoia) seines bisherigen Lebens bedeutet.* * *
Me|ta|noia, die; - [griech. metánoia = Sinnesänderung]: 1. (Rel.) innere Umkehr, Buße. 2. (Philos.) Änderung der eigenen Lebensauffassung, Gewinnung einer neuen Weltsicht. 3. in der orthodoxen Kirche Kniebeugung mit Verneigung bis zur Erde.
Universal-Lexikon. 2012.